Es gibt mittlerweile sehr viele verschiedene Farbschläge der mongolischen Rennmaus.
Hier stelle ich die Farben vor, die in meiner Zucht vorkamen.

Für Informationen über andere Farbschläge gibt es eine tolle Farbseite http://baseportal.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/rennmaus/Farben
Agouti (= A- C- D- E- G- P-)

Agouti ist die Fellfarbe des Wildtyps wie er in der Natur vorkommt.
Weißer Bauch, dunkelbrauner Rücken, schwarze Krallen.
Das einzelne Haar ist dreifarbig (graue Basis, rotbraune Mitte und schwarze Spitze)
Algierfuchs (= A- C- D- ee G- P-)

Das Fell ist wie beim Agouti, nur das die schwarzen Haarspitzen stark reduziert sind und die rotbraune Mitte bis zur Haarspitze reicht, sodas das Fell insgesamt roter erscheint als beim Wildtyp Agouti. Das macht die Genkombination ee.
Blaufuchs, hell (= aa Cchm D- ee gg P-)

Hier ist ein Jungtier beim Umfärben zu sehen. Das cremefarbene Babyfell wird von schwarzen Haarspitzen durchbrochen. Später wird der ganze Körper und Schwanz von vielen einzelnen schwarzen Haarspitzen (Tipping) bedeckt sein, sadass das Fell wesentlich dunkler wirkt. Jedoch bleibt die helle Grundfarbe des Felles erhalten. Die Hinterkrallen des Blaufuchses sind hell/durchsichtig.
CP-Blaufuchs hell (= aa chm ch D- ee gg P-)

Der CP-Blaufuchs ist die durch das Colourpoint (CP) Gen aufgehellte Variante des Blaufuchses. Das Haar wird insgesamt sehr hell, schwarz wird auf graubraun reduziert und die rote Farbe (Melanin) wird fast komplett unterdrückt, sodas man bei Füchsen fast weiße Tiere hat. Das Colourpoint-Gen läßt nur an den kalten Körperstellen Farbe zu. Somit entstehen die schönen dunklen Points im Gegensatz zum helleren Fell des Rumpfes. Der ausgefärbte CP-Blaufuchs hell hat ein weißes/minimal cremiges Grundfell mit sichtbaren schwarzen Haarspitzen. Ein weiteres Erkennungsmerkmal des CP-Blaufuchses sind die durchsichtigen/rosanen Hinterkrallen.

sichtbare schwarze Haarspitzen

Hier links ist ein CP-Blaufuchs hell vor dem umfärben und rechts ein ausgefärbter CP-Blaufuchs hell. Man erkennt die etwas dunklere Erscheinung durch die schwarzen Haarspitzen. Weiterhin kann man das aufhellende Gen in den Augen erkennen. Sie erscheinen nur im Blitzlicht rot, sind aber sonst schwarz.
CP-Kohlfuchs (= aa chm chm D- ee GG P-)

Der CP-Kohlfuchs weißt die gleiche Fellstruktur wie der CP-Blaufuchs auf, nur das seine Hinterkrallen schwarz sind und das sein Rückenfell und Schwanz nach dem Umfärben etwas brauner/schmutziger erscheint. Der CP-Kohlfuchs ist als Baby reinweiß bis auf die sehr hellen Fuchsabzeichen (hellgraue Ohren, Füße und Schwanz).
CP-Kohlfuchs hell (= aa chm ch D- ee G- P-)

Der CP-Kohlfuchs hell ist die hellere Variante des CP-Kohlfuchses. Das Colourpoint Gen hat zwei Ausprägungen. Einmal chm und einmal ch. Das ch hat eine noch stärker aufhellende Wirkung als chm. Beim CP-Kohlfuchs hell werden die schwarzen Haarspitzen soweit reduziert, das man sie nur noch am Schwanz und der Schnauze sieht. Der Rest des Felles wirkt zartbraun bis gelbcremig.
Auch er hat sehr dunkle/schwarze Hinterkrallen.
Hermelin (= aa ch ch D- E- G- P-)

Die hellste Variante des CP-Gens ist die Kombination von ch und ch. Hier als Phänotyp Hermelin. Seine Farbe ist soweit reduziert, das seine Augen leuchtend rosa sind. Die einzige Farbe, die das CP-Gen zuläßt, wird am Schwanz gebildet und färbt dort das Fell dunkel. Ansonsten hat der Hemelin ein reinweißes Fell und durchsichtige/rosane Krallen.
Kohlfuchs (= aa CC D- ee G- P-)

Der Kohlfuchs ist die durchgefärbte Variante des Algierfuchses. Ihm fehlt der weiße Bauch, was durch das Gen aa zustande kommt. Interessanterweise sieht der Kohlfuchs aus wie ein durchgefärbter Agouti. Doch ist hier eine Kombination von aa und ee am Werk um diesen Phänotyp zu erzeugen. Das dunkle Rückenfell setzt sich hier auch am Bauch fort, jedoch ist der Bauch etwas heller.
Kohlfuchs, hell (= aa Cchm D- ee G- P-)

ausgewachsener Kohlfuchs hell (oben)
junger Kohlfuchs hell vor dem umfärben (unten)

Hier ein junger Kohlfuchs vor dem Umfärben. Noch ist er recht rot. Jedoch bekommt er bald überall schwarze Haarspitzen. Die Hinterkrallen sind schwarz.
Die Intensität des Tippings ist abhängig vom rezessiven Gen. Wie ein Kohlfuchs gefärbt ist, hängt extrem von den Elterntieren und den rezessiven Genen ab. Mal ist er intensiv rot fast ohne Tipping, mal sehr dunkel mit viel Tipping. Jedoch ist die Grundfarbe heller, wenn ein Kohlfuchs Cchm oder Cch oder ee(f) hat.
Marder (= aa chm chm D- E- G- P-)

Der Marder ist eine der schönsten CP-Tiere. Das schokobraune Fell und die schwarzen Points ergänzen sich hervorragend. Je brauner das Fell und je schwärzer die Points, desto besser. Auch der Marder hat schwarze Krallen.

Das interessante an CP-Tieren ist, das die Points erst nach 3 Monaten herauskommen. Da Jungtiere noch im Nest liegen und gewärmt werden, kann das CP-Gen seine Wirkung nicht entfalten. Jedoch werden später dann die kühlen Körperstellen mit mehr Farbe "ausgestattet" und somit dunkler bis schwarz. Der Marder ist die CP-Version von Schwarz.
Schwarz (= aa C- D- E- G- P-)

schwarz ist die aa-Version von Agouti. Das heißt, das Melanin fehlt komplett und Schwarz setzt sich durch. Jedoch haben auch schwarze Rennmäuse eine rosane Haut. Also das Gen wirkt sich nur auf die Fellfarbe aus. Besonders bei schwarzen Tieren sieht man weiße Stellen am Kinn und an den Vorderpfoten, die auch bei ungescheckten Tieren sehr oft vorkommen.
Eine Scheckung sieht bei schwarzen Tieren am schönsten aus, da hier der Kontrast am stärksten ist.
Siam (= aa chm ch D- E- G- P-)

Den Siam finde ich die schönste Farbvariante unter den CP-Tieren.
Er hat ein hellcremiges Fell und dunkelbraune bis schwarze Points.
Die Hinterkrallen sind Schwarz. Die Augen leuchten im Blitzlicht rot.
Wenn ein Elterntier gg hat, dann wird das Fell grauer. Wenn ein Elterntier ee hat, dann werden die Points nicht so schön.
Die beste Kombination ist ein reinerbiger Marder/ oder ein schwarzes Tier mit Cchm und ein reinerbiger Hermelin mit einem richtig dunklen Schwanz.

Die Points werden mit dem Alter immer dunkler.

Ein Siam-Jungtier. Hier sind die Points noch nicht zu sehen.
Zobel (aa chm chm D- E- gg P-)

Der Zobel ist die gg-Version des Marders. Er ist grauer und dunkler als ein Marder. Seine Points sind dafür heller/brauner. Der Zobel ist deutlich vom Marder zu unterscheiden. Er hat durchsichtige/rosane Hinterkrallen. Die Zobelbabys sind stahlgrau, wobei die Erwachsenen Zobel ein Stück brauner werden, siehe obiges Bild.

Die noch stahlgrauen Jungtiere mit 8 Wochen.
Zobel hell (= aa chm ch D- E- gg P-)

Der Zobel hell ist die aufgehellte Variante des Zobel (siehe Bild). Der Zobel hell ist als Baby kaum vom Marder zu unterscheiden. Je nach Elterntiere sind die Zobel hell-Babys etwas heller/rosaner als die Marder. Aber der Zobel hell hat später durchsichtige Hinterkrallen, hellere Points und wirkt etwas grauer/heller.

Hier ist ein gutes Bild für den typischen Zobel hell. Auch hier werden die erwachsenen Tiere etwas brauner.